Am 08.10. war es wieder soweit, MVC on Tour. Das Ziel lag in Kortsch, Südtirol. Wir wollten zur Pension Rita, bei einigen im Club schon bekannt. Da wir Südtirol mit unseren alten Schätzchen nicht an einem Tag erreichen konnten, hat Karl, diesmal der Tourführer, zwei Etappen bis Kortsch geplant. Bei schönstem Wetter waren insgesamt 12 Personen am Start, incl. Pannenwagenfahrer und zwei Gästen. Mit Ina und Sandra waren auch endlich mal wieder Damen dabei! Sehr zur Freude der männlichen Teilnehmer…
Thomas hatte sogar eine Ersatzmaschine für den Fall der Fälle organisiert, die vollgetankt auf dem Hänger stand!! Dass die Ersatzmaschine eigentlich das Alltagsfahrzeug seines Schwagers ist, welcher unbestätigten
Gerüchten nach eine Woche Bus fahrend zurückgelassen wurde, hat er verschwiegen. Punkt 09:30 Uhr starteten wir und wollten auf Nebenstraßen über die schwäbische Alb bis nach Zell im Allgäu als Ziel für die erste Etappe fahren.
Ziemlich zu Beginn haben wir allerdings irgendwie die Route verfehlt und das mit den Nebenstraßen wurde nichts, wir landeten auf einer Bundesstraße und mussten Tübingen, Reutlingen und auch noch Riedlingen durchqueren, mitsamt allen Ampeln, Baustellen und den zugehörigen LKWs. Es war ein sehr heißer Tag, weshalb wir viel Freude hatten….. Aber irgendwann hatten wir es
durchgeschafft und gerade, als die Straßen kleiner, der Verkehr weniger und die Luft frischer wurde, reichte es dann der Ardie von Tourführer Karl, so dass wir eine Schrauberpause einlegen mussten. Der eigentliche Defekt war elektrischer Natur und wurde von Dr. Virus schnell behoben, bei der Gelegenheit bemerkten wir aber nicht weniger als 3 fehlende Schraubverbindungen an der Ardie. Die
konnten wir an Ort und Stelle nicht weder ergänzen, da keiner so große Schrauben und Muttern dabei hatte. Wir haben also mit Draht und Kabelbindern den Auspuff und die Fußrasten an Ort und Stelle gehalten und fuhren mit dem Plan, am nächsten Baumarkt Schrauben zu besorgen, los.
Karl hat sich aber so gefreut, dass seine Ardie wieder fuhr und nun endlich Kurven unter den Rädern waren, dass er konsequent jeden Baumarkt ignoriert und stattdessen ordentlich am Quirl gedreht hat. Scheint ihm nichts auszumachen, wenn die Fußrasten wackeln und Auspuff scheppert. Dafür wussten die folgenden Fahrer immer, welcher Gang gerade eingelegt war.
Bei der Mittagsrast auf einem schattigen Parkplatz bemerkten wir dann den Werkstattwagen einer Gartenbaufirma! Sofort wurde die kauende Besatzung gestört und die konnten uns tatsächlich lachend die benötigten Eisenwaren geben. Schnell drangeschraubt und den Draht wieder in Rudi´s Taschen befördert, konnte es weitergehen. Planmäßig erreichten wir Zell im Allgäu und konnten uns im wirklich schönen Hotel den Dreck des Tages abwaschen und Vitamine und Mineralstoffe in gekühlter Form im Glas aufnehmen. Leider war das Personal im Hotel mit unserer Ankunft etwas überfordert und konnte nicht verstehen, dass wir Hunger und Durst hatten und nicht am Kleingedruckten auf den Anmeldezetteln interessiert waren.
Aber irgendwann war auch das erledigt, der Rest des Abends war klasse. Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Tirol. Wir fuhren auf tollen Straßen bis Reutte, wo wir in einen Almabtrieb gerieten und vor lauter Verkehr, Kuhmist und Menschen auf der Straße einen Teil der Truppe verloren haben. So ergab es sich, dass ein Teil der Truppe über das Hahtennjoch und der andere Teil über den Fernpass bis Imst gefahren ist. Wieder zusammengefunden, konnten wir über den Reschen Kortsch ohne weitere Vorkommnisse erreichen, wenn auch der Verkehr auf der Reschenstraße absolut übel ist. Was sich da alles durchquält ist unbeschreiblich. So manches Wohnmobil erinnerte mich eher an ein fahrendes Einfamilienhaus incl. Gartenhütte. In der Region scheint übrigens nichts zu wachsen, als Äpfel. So
viele habe ich noch nie gesehen. Am Ziel, auf der Terrasse bei Alfred, mit einem kühlen Getränk in der Hand, der Abendsonne im Gesicht und den Blick zum herrlichen Bergpanorama war das aber schnell vergessen.
Die Pension Rita war für mich der Höhepunkt, das sehr saubere Haus im 70er Charme und der Wirt haben den Aufenthalt dort unvergesslich gemacht. Leider mussten wir nach einer Nacht schon wieder den Rückweg antreten. Irgendwie war aber bei der Abfahrt der Wurm drin. Zuerst wollte die Ardie nicht anspringen, dann zickte noch die BMW von Thomas, so dass wir 30 Minuten Verzögerung hatten. Zurück ging es wieder über den Reschen, wo nach einem Fotohalt am See – ja richtig- die Ardie wieder nicht anspringen wollte. Irgendwie will das Ding gerne geschoben werden. Weiter ging es durch Lechtal und über den Hochtannbergpass. Die Auffahrt hätten wir ohne die Ortskenntnis von Sandra, die laut schreiend jede Navi-Ansage übertönte, verpasst. Nach einem Tankstop streikte dann Michaels BMW. Das Ding wollte einfach nicht anspringen, wogegen Karls Zicke auf erste Mal lief! Da versteht man die Welt nicht.
Irgendwann hatten wir den Fehler dann nicht gefunden, aber die BMW sprang wieder an und wir konnten weiter. Immenstadt haben wir dann ohne Probleme erreicht. Ob das daran lag, dass wir einfach nicht mehr angehalten hatten? Das Hotel in Immenstadt lag mitten in der Stadt am Marktplatz, wo wir unsere Motorräder auch abstellen konnten. Direkt vor dem Hotel gab es eine tolle Wirtschaft mit leckerem Essen, der Abend war gerettet.
Die letzte Etappe sollte dann extra kurvig durch das Allgäu und über die Alb zurück nach Hause gehen. Die Ardie sprang an, die BMW auch, der Tag war gerettet. Wieder war es sonnig und warm und wir haben uns schwindelig gefahren. Ca. 150km vor dem Ziel hat es dann mich erwischt, aus heiterem Himmel gab das Kettenschloss den Geist auf und ich blieb ohne Vortrieb stehen. Zum guten Glück hat sich die Kette einfach abgewickelt und nicht verklemmt, man kann nämlich blöd stürzen wenn plötzlich das Rad blockiert. Da wir nur noch ein kurzes Stück bis nach Hause zurücklegen mussten und wir, wie eingangs erwähnt, eine vollgetankte Ersatzmaschine dabei hatten, beschlossen wir, die zahnlose AJS auf- und die Ersatzmaschine abzuladen und so konnte ich mit einem 125er Rennerle den Rest fahren. Abends in Stammheim zurück waren alle zufrieden und glücklich.
Wir hatten 4 tolle Motorradtage, Hammerwetter, tolle Kameradschaft mit sehr lustigen Abenden und gutem Essen. Wir hatten keine Unfälle und nur leichtere technische Probleme.
Im Namen Aller Mitfahrenden sage ich Karl vielen Dank für die tolle Orga und Thomas tausend Dank für das Organisieren des Besenfahrzeuges und der Ersatzmaschine.
Euer Martin