Pokale für Reiner und Dieter

Oldtimer-Veranstaltungen und Ausfahrten waren dieses Jahr eher rar und selten. Bei zwei Treffen konnten unsere Mitglieder Reiner Burkhardt und Dieter Amorth aber dennoch einen Pokal ergattern: Reiner hat beim Oldtimertreffen in Neuweiler mit seiner BMW R50/2 (Bj 1952) das älteste Motorrad ausgestellt und dafür einen Preis bekommen. Und Dieter bewies beim Engländertreffen in Piediluco bei Rom echtes Sitzfleisch: er gewann den Preis für die längste Anfahrt mit seiner Triumph T140 E Bonneville. Das waren schlappe 1100km, einfach!

Der MVC wünscht allen Freunden ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr!

MVC – Weihnachtsbaum

Der Innenausbau des Clubheims schreitet gut voran und wir hatten im Dezember einen winterlichen Tag der offenen Tür geplant. Wir wollten ein ungezwungenes Grillen unterm MVC-Weihnachtsbaum mit Glühwein und Roter Wurst für Mitglieder und Freunde des MVC durchführen. Aufgrund der aktuellen Coronasituation mussten wir unsere Pläne aber auf Eis legen. Emsige Helfer hatten den Weihnachtsbaum bereits mit 6000 Lämpchen geschmückt und schön hergerichtet. Seit dem Ersten Advent leuchtet der Baum nun jeden Abend und wir möchten auf diese Weise euch allen eine schöne und besinnliche Adventszeit wünschen.

Restaurierungsbericht Monark M10, Bj 1930 – Oder warum eine Jeanshose das Projekt fast scheitern ließ

Unser Präsi höchstpersönlich hat einen wunderschönen Restaurationsbericht zur Wiederbelebung seiner Monark M10 von 1930 verfasst. Seine Werkstatthose spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Doch lest selbst….

Monark M10, 1930

Schon immer hatte ich den Wunsch, ein Vorkriegsmotorrad, also ein Baujahr vor 1940, zu besitzen. Bisher war mir das aber finanziell nicht möglich, so ein Motorrad kann schon mal mehrere 1000€ kosten und muss dann nicht zwangsläufig fahrbereit sein. So blieb mir nichts Anderes übrig, als Bilder anzusehen und davon zu träumen.

Im Frühjahr 2008 entdeckte ich im Internet eine Verkaufsanzeige für eine schwedische Monark 500sv, Baujahr 1930. Die war zwar immer noch nicht in meinem Preisbereich, aber nicht soo teuer wie sonst Fahrzeuge aus dieser Ära und sah wahnsinnig interessant aus. Inseriert war eine fast komplette Maschine, zerlegt, plus einigen Extrateilen. Auf den Bildern konnte ich eine Menge Arbeit in Form korrodierten Metalls erkennen. Aber das Feuer war schon entzündet und ich war am Träumen……

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Von meiner Frau wegen meiner häufigen Internetrecherche bereits ermahnt, beobachtete ich das Inserat heimlich… Von Woche zu Woche senkte der Verkäufer den Preis, es war offensichtlich, dass die Bilder auf alle eher abschreckend wirkten. Nicht aber auf mich. Irgendwann konnte ich dem Angebot nicht mehr widerstehen und wollte unbedingt Kontakt aufnehmen.

Da das Motorrad in Schweden stand und ich den Käufer nicht überfordern wollte (Schweden können manchmal etwas vorsichtig sein) brauchte ich jemanden, mit guten Schwedischkenntnissen. Hier kam nun wieder meine Gattin ins Spiel, die jedoch, wie bereits erwähnt, eindeutige Warnungen ausgesprochen hatte. Ich konnte Sie trotzdem überreden Kontakt aufzunehmen. Mitgegeben hatte ich Ihr auch meine Preisvorstellung…. Sicherheitshalber habe ich mich während des Telefonats in die Werkstatt verzogen, ich konnte die Spannung einfach nicht ertragen.

Wenig später betrat Sie grinsend mein Reich und teilte mit, ich könnte den Schrotthaufen abholen, der Verkäufer war auf mein Angebot eingegangen! Und total nett sei der auch! Was für eine riesige Freude!

Bis ich dann im Routenplaner die Zieladresse gesucht habe. Der Verkäufer wohnte in Örnsköldsvik, das ist in Nordschweden! 2200Km Fahrstrecke, einfach!! Warum nicht gleich am Nordpol??

Aber, gesagt ist gesagt und ich wollte das Ding auch unbedingt haben. Also haben wir uns im Sommer zum Urlaub nach Schweden aufgemacht (praktisch, oder?). Von unserem Urlaubsdomizil waren es aber immer noch 800Km Fahrstrecke bis Örnsköldsvik. Dort angekommen, fanden sich einige Bewohner des Ortes ein, um den Spinner zu betrachten, der so weit für eine alte Rostkarre zurücklegt. Passenderweise goss es in Strömen und es war saukalt.

Der Verkäufer war so nett gewesen, die im Inserat in Einzelteilen fotografierte Maschine grob zusammen zu stecken, so dass ich bei der Abholung sehen konnte, dass es wirklich ein zusammengehörendes Fahrzeug gibt.

Zustand beim Kauf – mal eben zusammengesteckt
Tankentlüftung mal anders….
Genommen hab ich sie trotzdem….

Erst jetzt wurde mir klar, wie viel da wirklich fehlte. Lampenhalter, Schutzblechhalter, Kupplung, Tankdeckel, Ölpumpe etc…. Alles kleine Teile, aber eben viele! Und schwer zu bekommen. Sonst sah das Ding aber bemerkenswert stabil aus und war auch irgendwie sauschwer.

Die Beute war schnell im Familienvan verstaut und zusätzlich habe ich noch ca. 100 Detailbilder einer restaurierten Maschine erhalten, um die Teile suchen oder nachbauen zu können, die nicht vorhanden waren. Stolz habe ich meine Beute zurück zur urlaubenden Familie gefahren, die jedoch wenig Interesse an dem rostigen Teilehaufen zeigte.

Eine weitere Herausforderung war, das Motorrad nach Deutschland zu transportieren, da der Familienwagen mit 5 Personen und Urlaubsgepäck eigentlich schon voll war. Aber das Motorrad musste unbedingt mit!

Bilder sagen mehr als 1000 Worte!

Beengte Verhältnisse bei der Heimfahrt.
Wer bleibt zurück -die Gattin oder das Motorrad? Am Ende durften beide mit

Der Rückweg mit einem stark überladenen Auto über die Kasseler Berge war schon etwas abenteuerlich. Das geschundene Auto zeigte während der Fahrt schon Schwäche, bei jeder Pinkelpause musste Wasser und Öl kontrolliert werden. Irgenwann haben wir dann beim Wasser- u. Ölnachfüllen halt auch noch gepinkelt… Nach der Fahrt brauchte das Auto eine größere Reparatur…..

Die Restauration

Natürlich wollte ich sofort loslegen und begann mit einer gründlichen Begutachtung der Maschine. Es stellte sich heraus, dass das Motorrad wirklich so lange gefahren wurde, bis es nicht mehr konnte! Motor und Getriebe waren derart verschlissen, dass viele Teile nur noch als Muster für einen Nachbau oder die Teilesuche dienen konnten. Es fanden sich im Inneren der Mechanik auch Teile, die dort definitiv nicht hingehörten. Teilweise war sehr wild umgebaut worden, Hauptsache es fuhr noch ein Stückchen. Ich musste eine sehr lange Liste benötigter Teile erstellen.

Die Teilesuche war es dann auch, was die Restaurationsdauer so in die Länge zog. Die Blechteile sind sehr massiv und konnten, wie auch der Rahmen, gerettet werden. Dies habe ich in Eigenregie erledigt. Da die Teile massive Rostnarben hatten, wurde alles gestrahlt, ausgebeult, geschweißt und mit einer PU-Beschichtung mittels Pinsel versehen. Zur Anwendung kam eine rote Tankversiegelung, die laut Beschreibung auch außen angewendet werden kann und überlackierbar ist. Zum einen ist das sehr haltbar und verhindert sicher die Neubildung von Rost, zum andern werden durch die Beschichtung einige Rostnarben egalisiert. Um als Untergrund für eine Lackierung zu dienen, musste ich jedoch mehrmals schleifen und nachpinseln, was eine sehr langwierige, dreckige und geruchsintensive Arbeit ist.

Zwischendurch habe ich die Teile immer wieder montiert, um die Passgenauigkeit zu prüfen.

Rahmen und Tank grundiert
Sieht schon nach Motorrad aus

Das anschließende Lackieren in Schwarz war eigentlich ein Klacks. Der Motor erwies sich als Totalschaden. Durch die wilde Umbauerei und falsche Teile im Inneren war er mechanisch zerstört und das Aluminiumgehäuse war so korrodiert, dass er einfach auseinandergebrochen ist. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Zudem wollte der Kolben partout nicht aus dem Zylinder, zum Glück war das Pleuel gebrochen. Mir wurde klar, dass das Motorrad in seinen 90 Jahren einiges erlebt haben musste. Durch einen Zufall konnte ich einen Motor erwerben, der sich restaurieren ließ. Kopfzerbrechen bereiteten hier jedoch die Lager im Inneren, die es in den damaligen Größen einfach nicht mehr gab und die daher weder für Geld noch gute Worte zu beschaffen waren. Da ich an den originalen Mototeilen nichts ändern wollte, blieb nichts Anderes übrig, als handelsübliche Lager umzuarbeiten.

Das hätte ich ohne unseren Clubkameraden Günter Schneider mit seinen Goldhänden nie geschafft. Er war es auch, der es fertigbrachte, aus 2 kaputten Nockenwellen eine ganze zu machen! Was für eine Leistung! Sicherheitshalber haben wir die neuen Lager mit ihren Abmessungen in Kunststoff Maßgetreu als Muster gefertigt, um zu testen, ob das auch so passt. Ganz vorsichtig haben wir den Motor montiert und nach jedem Montageschritt geprüft, ob noch alles freigängig ist.

Zum Glück passte alles!

Der zerlegte Motor, man beachte die enorme Kurbelwelle
Der Motor im Neuaufbau

Die Getriebewellen musste ich für teures Geld nachbauen lassen, so etwas kann man nicht in der heimischen Garage machen. Zahnräder hatte ich genug für 3 Getriebe! Da es in den 30er Jahren noch keine wirksamen Wellendichtungen gab, wurde das Getriebe mit Fließfett geschmiert. Freiwillig will das aber nicht aus der Dose ins Getriebe. Da half nur das Erwärmen der Pampe. Irgendwann fanden sich auch die Tropfölpumpe für die Verlustschmierung und ein Zündmagnet ein. Der Aufbau konnte beginnen.

Für mich ist der Wiederaufbau das schönste. Diese riesige Vorfreude, die man hat, wenn man Teil für Teil montieren kann. Es war aber trotzdem noch ein sehr langer weg, bis mal alle großen Teile montiert waren. Erledigt werden musste u.A: Kettenräder selbst fertigen, Kupplung nachfertigen, unzählige Schrauben und Bolzen fertigen, einen Sattel bauen, Tankdeckel fertigen, wo bekommt man eine Kette her, die die Zündung antreibt? Etc. etc. Hier hat wieder mein Schrauberkollege Günter Schneider unverzichtbare Hilfe geleistet.

Dennoch brauchte ich jede Menge Geduld und musste zigmal Teile montieren und wieder abbauen um nachzuarbeiten und oft half auf der Suche nach einer technischen Lösung nur das „Davorsitzen“ und Hirnen.

Wo gehört was wohl hin?
Sieht schon fast aus wie ein Motorrad

So dauert das natürlich alles sehr lange, an manchem Abend wurde schlicht nichts geschafft. Im Juni 2021 war es aber soweit, ein fast komplettes Motorrad stand auf der Werkbank. Den recht übersichtlichen Kabelbaum habe ich aus stoffummantelten Kabeln gefertigt, die wie früher mit Blechkabelbindern am Rahmen befestigt wurden. Nur eines fehlte noch: die Beschriftung des Tanks, da hatte ich mich einfach noch nicht rangetraut.

Picasso bei der Arbeit

Am Ende klappte das aber auch und so konnte ich den lang ersehnten 1. Startversuch wagen. Eigentlich wollte ich das im Beisein von Freunden machen, aber die Spannung ließ sich irgendwann nicht mehr aushalten. Das war für mich ein bewegender Moment, als der über 90 Jahre alte Motor die ersten Schallwellen von sich gab.

Einem Oldtimergutachten und der roten Nummer stand durch die fachliche Unterstützung vom Ingenieurbüro Konrad Deuschle aus dem nahen Wildberg nichts im Weg und so kann ich jetzt mit der Straßenerprobung und Feineinstellung beginnen. Hr. Deuschle hat auch für die Versicherung ein Wertgutachten erstellt.

Ungewohnt ist, dass nach dem Fahren immer ein paar Tropfen Öl auf den Boden tropfen. Dies lässt sich leider nicht ganz verhindern, da der Motor über eine Verlustschmierung verfügt, welche zwar immer mit Frischöl schmiert, die Reste aber eben nach draußen befördert.

Über den Winter müssen noch 2 Werkzeugtaschen restauriert werden, aber ich hoffe, dass ich im Frühling 2022 mit meinem lange gehegten Traum an Ausfahrten teilnehmen kann. Es war ein großer Spaß, die alte Dame zu restaurieren, verbunden mit viel dazugewonnenem Wissen.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Günter und allen Anderen, die unverzichtbare Hilfe geleistet haben.

Endlich fertig
Ist sie nicht schön geworden?

Update von den Probefahrten:

Schönes Wetter und Zeit, also los, endlich mal testen, ob die Dame funktioniert und, viel spannender, wie bedient man das Ganze – schließlich hat man es hier mit Hebelgas, Lufthebel, Zündungsverstellung und Handschaltung zu tun!

Also los, Benzinhahn und Ölhahn! auf, Vergaser fluten, Zündung auf spät, Gas bisschen auf und beherzt treten. Sofort tuckert der Motor, ich bin im Glück. Die offenen Ventile tickern fröhlich, Kupplung gezogen, Gang eingelegt, bisschen Gas, Kupplung kommen lassen ->Motor bleibt stehen!

Wieder ankicken, nochmal das Ganze ->Motor bleibt stehen!

Das passierte so etliche Male, ein Grund war jedoch nicht ersichtlich.

Ich war ziemlich enttäuscht und auch wütend. Mit einer Tasse Kaffe bewaffnet setzte ich mich davor und versuchte, einen Grund zu erkennen, hatte aber kein Glück. Daher suchte ich den Fehler am Vergaser, an der Zündung und was weiß ich noch wo, aber alle Versuche endeten gleich, es war keine Fortbewegung möglich, immer beim Anfahren blieb der Motor stehen. Ohne den Anfahrversuch lief der Motor jedoch ruhig, ging nicht aus. Also beschloss ich, die Oma erstmal wieder in der Werkstatt zu parken.

Manchmal hilft es, wenn man nicht weiterkommt, einfach mal wegzulaufen. Tage später, ich war an einem heißen Sommertag wieder an der Fehlersuche und am Versuchen:

Benzinhahn und Ölhahn auf, Vergaser fluten, Zündung auf spät, Gas bisschen auf und beherzt treten. Wie immer startete der Motor sofort. Gang rein, ich erwartete, dass sie wieder stehen bleibt. Doch hey – wir setzten uns tatsächlich in Bewegung! Ich konnte die Straße rauf und runter fahren, so als wäre nie was gewesen. Ich habe etliche Runden gedreht, alles lief, wie es sollte.

Nur konnte ich mir das nicht erklären, denn geändert hatte ich nicht wirklich was. Aber egal, das Ziel war erreicht, dachte ich. Am selben Tag, etwas später, ich wollte mal auf die öffentlichen Straßen, wieder das alte Bild: der Motor blieb beim Anfahren stehen. Voller Verzweiflung rief ich Günter an, der sich das auch nicht erklären konnte. Aber letztlich war er es doch, der mich auf die Spur brachte -> Danke Günter!

Seine Frage war: „Was hast Du von vorher zu jetzt geändert?“ Im ersten Moment hatte ich nichts geändert, ich hatte mich nur für die Fahrt auf öffentlicher Straße entsprechend umgezogen, also eine lange Hose angelegt.

Günter wollte mich veräppeln und sagte, ich solle mich sofort wieder umziehen! Eigentlich wollte ich das nicht, aber wenn man sonst nix weiß… Was soll ich sagen, in meiner kurzen Hose lief die Maschine wie eine 1!

Das war ein Hammer.

Die Lösung war ebenso simpel wie peinlich:

Der neu gefertigte Ansaugstutzen hatte eine geringfügig andere Krümmung als das Original, so dass, wenn ich ordentlich Platz nahm, der Vergaser das Hosenbein meiner labberigen Werkstatthose ansaugen konnte. Mit einem Hosenbeinstopfen ging natürlich keine Luft durch und der Motor blieb stehen.

Also setzte ich mich etwas breitbeiniger hin, diesmal auch mit einer Lederhose, und als die Monark endlich frei atmen konnte, habe ich genüsslich meine Runden um den Ort kurven können.

Das Fahren mit der alten Dame macht riesig Spaß, auch wenn man nicht so fahren kann, wie man das von jüngeren Fahrzeugen kennt. Es empfiehlt sich, vorausschauender zu fahren, da eigentlich alles länger dauert und mehr Tätigkeiten erledigt werden müssen:

Zum Schalten muss man die Hand vom Lenker nehmen, Zurückschalten geht nur mit Doppelkuppeln und Zwischengas, was man an einer Steigung tunlichst vermeiden sollte.

Gerne beschreib ich das Zurückschalten wie folgt:

-Gas zuschieben und auskuppeln geht gleichzeitig

-Hand vom Lenker zum Ganghebel, Leerlauf zwischen den einzelnen Gängen ertasten

-Hand zum Lenker und einen beherzten Gasstoß geben

-Hand ganz schnell wieder zum Ganghebel und nächsten Gang einlegen

-Hand zum Lenker, einkuppeln und wieder Gasgeben

Das klingt lange? Es dauert auch lange, man muss mindestens 2x die Hand vom Lenker nehmen.

Der Verzicht auf Doppelkuppeln und Zwischengas führt zu sehr unschönen Grüßen aus dem Getriebe. Von Kurven oder kniffligen Verkehrssituationen ist hier noch nicht die Rede. Zudem sollte man bei allem die Zündungsverstellung nicht vergessen, sonst wird der Motor zu heiß und ganz wichtig zu wissen ist, dass die Bremsen den Bremsbefehl eher nur als unverbindliche Empfehlung umsetzen.

Mit einem bisschen Übung klappt das alles aber ganz gut.

Alles in allem macht das Fahren mit dem Motorrad große Freude und (ich geb´s zu) auch ein bisschen Stolz.

Euer Präsi Martin

Hauptversammlung vom 24.9. / MVC hat einen neuen Finanzminister

Mit gehöriger Corona-Verspätung ging die Hauptversammlung für das Vereinsjahr 2020 der Motorrad Veteranen über die Bühne. Die Versammlung fand zum ersten Mal im neuen Vereinsheim im Winkeltal statt, das für die Versammlung toll hergerichtet wurde. Fleißige Helfer hatten die Baustelle aufgeräumt und gemütlich gemacht. Als Wahlleiter für die anstehende Neuwahl des Vorstands konnten die Veteranen mit Jürgen Ott einen echten Routinier gewinnen, der von der Versammlung herzlich begrüßt wurde. Trotz Coronapandemie konnten im vergangenen Jahr die beliebten Ausfahren allesamt stattfinden, wusste der erste Vorsitzende Martin Gerstenlauer zu berichten. Begonnen hat die Saison 2020 mit einer Tagesausfahrt nach Au am Rhein, gefolgt von einer mehrtägigen Sommerausfahrt in die Pfalz und die nördlichen Vogesen. Die Abschlussausfahrt im Herbst führte die Veteranen in den Welzheimer Wald. Die Coronapandemie hat die Planung der Ausfahrten ziemlich durcheinandergebracht, aber schlussendlich konnten alle Ausfahrten stattfinden. Größere Pannen gab es keine, und wenn es doch mal was zu flicken gab, dann wussten sich die Teilnehmer stets zu helfen. Im Juli 2020 konnte mit dem Bau des neuen Vereinsheims im Winkeltal begonnen werden und der zweite Vorsitzende und Bauleiter Alexander Koch berichtete über den Fortschritt am Bau und das große Engagement der Mitglieder. Aufgrund der coronabedingten Schließung des alten Vereinsheims „Zum Waldhorn“ verzeichnete der Kassenwart Jürgen Wimbert deutlich weniger Einnahmen als erhofft, dafür lagen die Ausgaben für den Bau absolut im Plan.

Die Entlastung und Neuwahl des Vorstands wurde von Jürgen Ott gekonnt moderiert. Jürgen Wimbert gab das Amt des Kassierers nach fünf Jahren Tätigkeit ab und Martin Wörner wurde ins Amt des Kassenwarts gewählt. Die anderen Vorstände wurden in ihren Ämtern bestätigt. Martin Gerstenlauer und Alexander Koch bleiben weiterhin erster und zweiter Vorsitzender. Jens Ackermann leitet die Werkstatt und Boris Binder verantwortet die Leitung des Vereinsheims. Marco Bodio bleibt als Schriftführer ebenfalls weiter im Amt.

Leider fanden diesen Sommer keine offiziellen Ausfahrten statt, da die ganze Energie des Vereins für den Neubau gebraucht wurde. Und der Sommer 2021 war aufgrund des Wetters alles andere als bikerfreundlich. Die Veteranen ließen sich den Spaß am Motorradfahren aber nicht verderben und es entstanden immer wieder kleine Touren, die auf Zuruf organisiert wurden.  

Mitgliederhauptversammlung am 24.09.21

Die Mitglieder und Freunde des MVC treffen sich am Freitag, den 24.09. zur Hauptversammlung. Wir treffen uns im neuen Clubheim im Winkeltal. Der Vereinsraum wurde hergerichtet und hübsch gemacht, sodass wir eine schöne Sitzung haben werden. Aufgrund der Coronabeschränkungen kann der Jahresrückblick für 2020 erst jetzt erfolgen. Alle Mitglieder wurden rechtzeitig informiert und eingeladen.

Der Dachstuhl ist aufgerichtet

Der Neubau unseres Clubheims im Winkeltal macht trotz der coronabedingten Einschränkungen gute Fortschritte. Nachdem die Bodenplatte im Spätsommer fertiggestellt wurde haben die Maurerarbeiten begonnen und kurz vor der kalten Jahreszeit konnten wir die Decke herstellen. Aufgrund des Lockdowns wurde die Baustelle jedoch im Dezember geschlossen und in den Winterschlaf versetzt. Der Rohbau wurde mit einem Behelfsdach versehen und die Arbeiten ruhten den ganzen Winter über. Mit Beginn des schönen Wetters wurden die Arbeiten im Rahmen der Möglichkeiten wieder aufgenommen und am 20. März konnte endlich das Dach aufgerichtet werden. In normalen Zeiten hätten wir uns zum Richtfest versammelt und die Zimmerleute in unseren Reihen hätten einen zünftigen Richtspruch vom Dach gehauen. Leider konnten wir kein Richtfest ausrichten, wir freuen uns aber dennoch über die Fertigstellung des Rohbaus und den tollen Fortschritt am Bau.

Bericht Saisonabschlussfahrt „Welzheimer Wald“ vom 01. – 04. 10.

Unsere diesjährige Saisonabschlussfahrt sollte uns in den schönen Welzheimer Wald, genauer gesagt, nach Mainhardt führen.

Diese Gegend ist mir aus Jugendtagen wohl bekannt und so war die Vorfreude auf die Ausfahrt entsprechend groß, jedenfalls bis ca. eine Woche vorher Nässe und Kälte Einzug hielten. Der Wettergott hatte jedoch ein Einsehen, zur Abfahrt am Donnerstag war es zwar morgens ziemlich kühl, aber die Sonne schien und das hebt die Stimmung bekanntlich erheblich.

Angemeldet waren sage und schreibe 15 Motorräder und 17 Personen und alle waren vollzählig erschienen. Erstmalig hatte auch niemand Benzin, Zahnbürste oder Sozia vergessen, so dass wir nach einem obligatorischen Gruppenbild vor dem alten Clubhaus loslegen konnten.

Für die Anfahrt hatte ich eine leicht zu fahrende Strecke mit möglichst wenig Stadtanteil gewählt, die sich üblicherweise flüssig fahren lässt. Das mit dem flüssig war aber irgendwie an diesem Tag nicht, schon an der 2. Abbiegung ortsauswärts hatte ich von 15 Fahrzeugen nur noch  4 hinter mir! Also nochmal sammeln und Neustart. Diesmal klappte es besser, jedoch auch nicht dauerhaft.

Nach einer Stunde Reisezeit hatten wir schon atemberaubende 20Km zurückgelegt, was aber auch an einer wenig verkehrsgerechten Umleitung in Weil der Stadt und Günters Zündung lag, die irgendwie keine rechte Lust auf Funken hatte. Eigentlich war´s ja die Zündung von seiner neuen britischen Freundin, einer schönen BSA. Aber aus der britischen Freundin wurde ein englischer Patient. Da wir noch Heimatnah waren, entschloss sich Günter, das funkenlose Gefährt mit Andreas, der freundlicherweise den Lumpensammler pilotierte, zurück zu bringen und gegen eine andere Maschine zu tauschen.

Wir anderen fuhren weiter und schafften es pünktlich zum reservierten Restaurant für eine ausgedehnte Pause. Hier holten uns Günter und Andreas auch wieder ein. Inzwischen war es so warm geworden, dass man auf der Terrasse den Blick über die Felsengärten genießen konnte.

Die restliche Weiterfahrt konnten wir ohne Probleme meistern und ab dem Rand des Welzheimer Waldes stellte sich bei mir mit zunehmender Kurvigkeit der Straßen die erwartete Fahrfreude ein und die Gashand wurde etwas schwerer…

Unser Gastwirt hatte, trotz Ruhetag, für uns gekocht und so konnten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Am Freitag war Wolfgang als Guide gefragt. Er führte uns hinaus in die Hohenloher Ebenen, vorbei an so klangvollen Orten wie Jagsthausen und Berlichingen bis zum Kloster Schöntal, wo wir bei bestem Wetter im Klosterkaffee pausiert haben. Die ebenso schöne Rückfahrt verlief, wie die Hinfahrt, auf kleinen Straßen. Auf der Suche nach dem 5. Gang brach leider an Jörgs Maschine die Schaltwelle ab, was uns zum Halten und Schrauben zwang. Mit etwas Improvisation konnte Jörg zumindest bis zum Hotel noch auf eigener Achse fahren. An einen weiteren Einsatz seines Gefährts war jedoch nicht mehr zu denken. Das leckere Abendessen und die anschließende Geselligkeit ließen die Panne jedoch zur Nebensache werden.

Irgendwann wurde es so spät, dass wir den Platz räumen mussten. Auf der Suche nach einem anderen Plätzchen landeten wir dann alle zusammen in einem unserer Hotelzimmer. Mehr als 10 Personen in einem Hotelzimmer, das hatte ich lange nicht..

Am Samstag war ich wieder für die Tourführung zuständig. Geplant war eine Route über kleine und kleinste Straßen vorbei an allem was ich von früher noch an Erinnerungen hatte. Auch Jörg war am Start, er durfte eine Ersatzmaschine von Andreas pilotieren. Leider war es an diesem Tag wirklich saukalt und ab mittags setzte auch lästiger Nieselregen ein. So war ich gezwungen, die Besichtigung einer mehrere hundert Jahre alten Mühle ausfallen zu lassen und die Route abzukürzen.

Stattdessen flüchteten wir unter das Dach des Schwäbischen Bauern- und Technikmuseums, einer sehr kuriosen Sammlung aus Traktoren, Militaria und Krimskrams. Das hatte ich für den Fall, dass es regnet, schon ausgekundschaftet. Das Lokal dort ist aber gar nicht so schlecht. Nach einer Stärkung waren die Klamotten wieder weitestgehend trocken, der Regen hatte sich ausgeregnet. Wir traten daher den geordneten Rückzug an.

Da uns die Zimmerparty am Vortag so gefallen hatte, haben wir das an diesem Abend in einem anderen Zimmer wiederholt, Werner hatte sogar für Wein gesorgt und von irgendwo kamen auch Knabbersachen dazu….

Der Sonntag war wettermäßig wieder ein Traumtag, sonnig und mild, so ließ es sich reisen. Wolfgang hatte eine Route über den Schurwald geplant und wurde nur durch ein paar ungeplante Umleitungen gestört. Er ließ sich jedoch nicht beirren und führte uns sicher auf tollen Wegen heimwärts.

Das eingeplante Mittagsrestaurant hatte derart unerhörte Angebote auf der Karte, dass so mancher Schwierigkeiten hatte, für die Weiterfahrt die Jacke zuzubekommen. Vom Kraftakt, alle von der Terrasse auf die Motorräder zu motivieren, rede ich jetzt lieber nicht. Ca. 10Km vor Stammheim musste es noch kurz regnen, das konnte uns aber die tollen Tage nicht mehr vermiesen.

Insgesamt war es eine sehr schöne Ausfahrt, tolle Routen, fantastische Kameradschaft und fahrerischer Disziplin. Vielen Dank an alle, die dabei waren und dazu beigetragen haben. Vielen Dank auch an Stefan für das Ausleihen des Pannenwagens.

Euer Präsi Martin

Scheckübergabe Crowdfunding

Seit einigen Wochen herrscht im Winkeltal in Stammheim emsiges Treiben: Der Neubau des Vereinsheims hat begonnen! Im Juli waren die behördlichen Hürden endlich genommen und der MVC konnte mit der Baumassnahme beginnen. In Rekordzeit war das Baufeld vorbereitet und die Fundamente wurden gegraben und betoniert. Daraufhin konnte die Bodenplatte hergestellt werden und seit Kurzem werden die Aussenwände gemauert. Der Vorstand des MVC hat die Gelegenheit genutzt und Herrn Alexander Korherr, Zweigstellenleiter der Vereinigten Volksbank eG in Calw, zum Ortstermin auf der Baustelle eingeladen. Herr Korherr hatte die erfreuliche Aufgabe, den Spendenscheck aus dem Jahr 2018 zu überreichen, als der MVC in Zusammenarbeit mit der Vereinigen Volksbank eG ein Crowdfundingprojekt durchgeführt hatte. Über dieses Projekt sind seinerzeit 13909 EUR an Spendengeldern zusammengekommen, die ein wichtiger Baustein in der Finanzierung der Baukosten waren. Die Vorstände berichteten Herrn Korherr über den grossen Zuspruch aus der Bevölkerung und das grosse Interesse am Projekt. In Rekordzeit waren genügend Unterstützer mobilisiert, wodurch das Crowdfundingprojekt im Herbst 2018 starten konnte. Dank der vielen Spender konnte in der Spendenphase der Zielwert von 10000 EUR deutlich übertroffen werden, sodass das Projekt ein voller Erfolg geworden ist. Mit dem Beginn der Bauarbeiten und der Scheckübergabe am vergangenen Freitag hat es nun einen tollen Abschluss gefunden. An dieser Stelle sei nochmals allen Fans und Unterstützern herzlich gedankt! Nach dem offiziellen Teil konnten wir Herrn Korherr den aktuellen Stand des Neubaus vorstellen und uns nochmals für die tolle Zusammenarbeit mit der Vereinigten Volksbank eG bedanken.  

Bericht Sommerausfahrt Pfälzer Wald vom 30.07. – 02.08.2020

Ausfahrt in den Pfälzer Wald vom 30.07.2020-02.08.2020

Am Donnerstag, den 30.07. brachen 13 Mitglieder bei strahlendem Sonnenschein zur traditionellen MVC Sommerausfahrt auf. Die Route führte zunächst über die Schwarzenbach-Talsperre, wo eine kurze Rast eingelegt wurde. Nachdem alle gestärkt waren ging es weiter über das Bühlertal nach Greffern, wo wir mit der Fähre den Rhein überquerte. Kaum in Frankreich angekommen musste ein kurzer Boxenstopp eingelegt werden, da an einer Maschine der Kupplungszug gerissen war. Zum Glück konnte der Schaden mit Bordmitteln repariert werden und nach der kurzen Reparatur ging es hinein ins Elsass über Soufflenheim, Betschdorf, Soultz-sous Forêts, Woerth, Lembach, und Hirschthal nach Ludwigswinkel im Biosphärengebiet Pfälzerwald. Im toll geführten Hotel „Blick zum Maimont“ wurden wir bereits erwartet.

Am zweiten Tag unternahmen wir bei schönstem aber sehr heißen Wetter eine abwechslungsreiche Rundfahrt durch den Pfälzerwald. Auf den vielfachen Wunsch einer einzelnen Person machten wir einen Zwischenstopp bei einem British-Bike-Händler in der Nähe von Pirmasens. Nach einem kurzen Besuch ging es dann weiter über das Johanneskreuz nach Maikammer bei St. Martin, Edenkoben, Albersweiler, Annweiler, Wernersberg, Vorderweidenthal, Bundenthal wieder zurück nach Ludwigswinkel.

Als wir am Samstagmorgen zu einer weiteren Rundfahrt in die nördlichen Vogesen aufmachen wollten, kam die ersehnte Abkühlung in Form von Regen. Wir genossen den Regen (wer hätte gedacht, dass wir das einmal sagen werden) und nach dem Regenschauer ging es endlich los. Ein Freund des Wirts führte uns ins schöne Bärenthal, wo er dann umdrehte und die Gruppe fuhr über Lemberg und Wimmenau zur Ruine Lichtenberg wo eine Kaffeepause eingelegt wurde. Nach dem Zwischenstopp rollten die Gruppe über Nebenstrassen und einer kleinen Pannenpause wieder ins Hotel zurück.

Am Sonntag wurde ausgiebig gefrühstückt und dann machte sich das Team auf den Heimweg nach Stammheim.

Trotz der grossen Hitze hatten alle Teilnehmer grossen Spass. Die wenigen Pannen konnten alle schnell repariert werden und es gab keine nennenswerten Ausfälle.

Ein herzlichen Dank an alle Mitfahrer, besonders Erich, der den Lumpensammler in die Pfalz und zurück fuhr.

Euer Tourguide

Jörg

Bericht Saisoneröffnungsfahrt Au am Rhein

Saisoneröffnungsfahrt konnte stattfinden

Am 21. Juni hatte das Warten endlich ein Ende – die MVC Saisoneröffnungsfahrt, die wegen der Coronabeschränkungen in den Juni verschoben werden musste, konnte endlich stattfinden. Die Organisatoren hatten das Örtchen Au am Rhein als Ziel ausgerufen und eine abwechslungsreiche Strecke durch den Schwarzwald und die Rheinebene ausgetüftelt. Mit 39 Teilnehmern auf 30 Motorrädern verzeichnete der MVC einen absoluten Teilnehmerrekord. Aus Sicherheitsgründen wurde in zwei Gruppen gestartet. Die Gruppe mit den älteren Motorrädern startete bereits um 9 Uhr morgens, die Gruppe mit den Youngtimern begab sich um 9.30 Uhr auf die tolle Strecke. Das Ziel war für beide Gruppen gleich: der Gasthof „Altes Zollhaus“ in Au am Rhein, der direkt an der Anlegestelle der Rheinfähre nach Neuburg in der Pfalz liegt. Die Teilnehmer hatten die Coronapause allesamt genutzt und die Veteranen waren technisch perfekt auf die Tour vorbereitet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einem kleinen Spaziergang am Rhein entlang, traten die beiden Gruppen auf unterschiedlichen Strecken wieder die Heimfahrt an. Das Technikteam im Begleitfahrzeug wurde nur einmal zur Hilfe gerufen: ausgerechnet die modernste Maschine im Teilnehmerfeld blieb mit Elektrikproblemen in Oberkollwangen liegen und musste huckepack die letzten Kilometer zurück nach Stammheim gebracht werden. Beim gemeinsamen Abschluss in Stammheim wurde dem Piloten mehr als einmal geraten, das neumodische Moped doch gegen einen zuverlässigeren Oldtimer einzutauschen.